Gegen Fundamentalismus und Ausgrenzung. Selbstvergewisserung als Ausgangspunkt für Akzeptanz und Dialog

  • Mariéle Wulf (Speaker)

    Activity: Talk or presentation typesOral presentationScientific

    Description

    Performative Theologie schickt sich an, die „impliziten Kriterien in gewissen politischen und religiösen Strukturen und Praktiken zu analysieren aus einer philosophischen Perspektive“ (Perspektive a). Eines dieser Kriterien ist eine ausgewiesene Selbstkompetenz der jeweiligen Dialogpartner. Fundamentalistische und ausgrenzende Gesellschaftsströmungen und Parteiprogramme behindern die europäische Integration und zeugen indirekt von fehlender bzw. unsicherer Positionierung ihrer Protagonisten: Weil wesentliche Inhalte unklar sind, werden sie ideologisch zementiert. So verkommt Mitteilung zur Verurteilung, was existentielle gesellschaftliche und Krisen heraufbeschwört statt sie zu beenden. Dies wird exemplarisch an einem Parteiprogramm ausgeführt. Die gesellschaftliche Relevanz einer performativen Theologie resultiert aus drei Komponenten: den Inhalt der Mitteilung (theologische Selbstvergewisserung), die Art der Mitteilung (philosophische Selbstvergewisserung) und das Warum der Mitteilung (existentielle Selbstvergewisserung). Darin positioniert sich das Subjekt der Mitteilung (persönliche Selbstvergewisserung). Der damit gewonnene Standpunkt ist per definitionem dialogoffen; was „den Glauben vor fundamentalistischen Tendenzen, säkularer Neutralisierung und politischer Instrumentalisierung [bewahrt]“ (Perspektive b). Selbstvergewisserung führt zu Selbst- und die Dialogkompetenz und wirkt einer Verteidigungs- und Verurteilungstendenz entgegen. So entsteht eine „performative, statt einer fundamentalistischen theologischen Rechtfertigung des Glaubens“ (Perspektive b). Daraus erwächst eine doppelte Performativität: (1) eine relevante Stellungnahme und (2) eine öffnende Anfrage an das Gegenüber, sich der Relevanz der eigenen Mitteilung bewusst zu werden, ihre Begründung offen-zulegen, sich ihres Warums bewusst zu werden und die existentielle Relevanz aufzudecken, was die kritische Sicht auf die Fluchtlinie des eigenen Denkens ermöglicht (das Absolute, vgl. Perspektive a). Das entspricht dem Ziel, „einen konstruktive Vor-schlag für das fundamentale Überdenken implizit angenommener Kategorien in aktuellen Systemen“ zu machen. – Eine selbst-sichere Theologie kann ihre Relevanz, die lernoffene Tradition und dialogbereite Ideen beisteuert und gesunde Selbstvergewisserung stimulieren. So entsteht „eine überzeugende Kraft des Glaubenszeugnisses“ (Perspektive b).
    Period1 Jul 20213 Jul 2021
    Event titleNarrating Europe (anew). : Narrative and performative (Re)Cnstructions of Europe in Crisis
    Event typeConference
    LocationEichstätt, Germany, BavariaShow on map
    Degree of RecognitionInternational

    Keywords

    • Politics
    • right-wing-parties
    • self-competence
    • competence of the strangers
    • competence of meaning
    • fundamentalism
    • ideology
    • populism